In meinem Job kriege ich gerade die Möglichkeit zu wachsen, an Reife zu gewinnen. Es gibt einen Konflikt mit einem Kunden. Erst wollte ich dies von mir wegweisen, also jemand anders soll sich drum kümmern, es ist eigentlich auch nicht meine Aufgabe. Habe dann aber gemerkt: Ich kann davon viel lernen. Lernen wie man in politisch, strategisch befangenen Szenarien einen Konflikt lösen kann. Dies habe ich dem Chef so mitgeteilt: Ich werde mich darum kümmern, wenn er mir vertraut. Er vertraut mir! Das alleine ist schon mega. Er hatte Angst, mich zu verheizen, in diesem Konflikt. Welcher Chef sagt euch: ich habe Angst, dass wir dich verheizen? Ich bin mal um mal froh mich für diese Firma entschieden zu haben. Ich habe dem Chef meine Strategie erklärt, erst mit Mitarbeitern mit diplomatischem Gespür, mögliche Lösungsansätze zu diskutieren, ihn aber auf dem Laufenden zu halten. Leider ist der Account Manager nicht einer dieser „diplomatischen“ Personen. Als der es hörte, hat er einen roten Kopf gekriegt. Jetzt habe ich im Versuch einen Konflikt zu lösen, noch einen neuen zusätzlich erzeugt.
Ein wahrhafte Herausforderung, der ich mich gewachsen fühle. In der Hoffnung mir wird in meinem Vorgehen der Rücken gestärkt.
Nun zu den eigentlichen Gedanken.
Ich habe jetzt schon ein paar Mal über Mass Formation, Mattias Desmet und sein Buch „The Psychology of totalitarianism“ geschrieben. Es erstaunt mich dennoch immer wieder von Neuem wie persistent gewisse Leute Fakten nicht anerkennen wollen, oder glauben Modelle/Theorien/Hypothesen seien Fakten.
Neuestes Beispiel:
Auf Twitter postet einer:
Unabhängig davon, ob es stimmt oder nicht, was er meint/schreibt: 1 Antwortet:
James McGregor glaubt also: wenn über 88’000 Leute etwas behaupten, dann muss es richtig sein.
Mit derselben Logik, müsste man behaupten können: der Holocaust war etwas Gutes, weil ca. mindestens zweistellige Millionen Deutsche sich nicht dagegen gewehrt hatten.
Also was ich sagen will: bloss weil eine Mehrheit etwas behauptet, heisst nicht, dass es dadurch korrekter wird. Und genau auf darauf geht Mattias Desmet in seinem Buch drauf ein.
Er erklärt genau wie unser Kopf funktioniert und wir manchmal eben Gefahr laufen, etwas für wahr zu nehmen, was eigentlich nur verdrehte Tatsachen sind. Covid/Ukraine nur als 2 Beispiele. Wer sagt denn, dass die Klimaparanoia nicht auch „verdrehte“ Tatsache ist?
Mattias erklärt es auf psychologischer Eben was abgeht. Er untermauert seine Thesen, ja es sind auch nur Thesen, aber Thesen die genauso einleuchten wie Thesen über Klimawandel, mit Statistiken und Forschungsergebnissen. Ja, er zweifelt viele Forschungsergebnisse an, siehe
https://en.wikipedia.org/wiki/Why_Most_Published_Research_Findings_Are_False
Und somit ist auch klar: auch die Forschung von Ioannidis, oder Mattias selbst, könnte falsch sein.
Ja könnte. Ich gebe zu.
ABER: Nicht darüber zu diskutieren ist einfach nur schwach und hilft der ganzen Causa nicht weiter.
Der Typ oben vom Tweet (James McGregor), mit dem ich zu diskutieren versucht habe, liest meine Informationen schlicht nicht.
Er will Beweise, für meine Theorie, ich schicke ihm
Quasi der Beweis, dass es in Naturwissenschaften keine Beweis gibt. Dieser Satz in sich ist schon ein Paradox, zeigt aber schön die Komplexität auf.
Dann rede ich mit James über Protokolle der Gesundheitsindustrie. Protokolle die verhindern sollen, dass Medikamente Schaden anrichten. Kommt eine Krise, Covid, wirft man alle Protokolle über Bord.
Dann frage ich mich: wozu dann Protokolle, wenn man sich nicht daran hält?
Ein Protokoll, absolute Wirksamkeit vs. relative Wirksamkeit, von Medikamenten, in diesem Fall die Impfung, wurde aufs jämmerlichste in die Mülltonne spediert. James meint: im Fall der Krise genüge relative Wirksamkeit.
Okay, wenn wir damit Jahrzehnte alte Protokolle ausser Gefecht setzen können, dann soll es so sein. Dann lass aber auch zu, dass Leute nicht an Klimaparanoia glauben.