Dieses Thema beschäftigt mich seit Covid. Damals skandierten die Impfkritiker: Lasst uns unsere Freiheit selber zu entscheiden was wir mit unserem Körper machen.
Damals fand auch ich, dass dies eine „Freiheit“ wäre, eine Freiheit eine Entscheidung für mich treffen zu können.
Bis mir ein Buch, welches ich vor über 20 Jahren las, wieder in den Sinn kam. Da erzählte der Autor im Vorwort eine kleine Geschichte von einem Juden. Dieser Jude war während dem 2. Weltkrieg in einem KZ interniert. Man hatte ihn aufs Übelste entmenschlicht. Die genauen Demütigen weiss ich nicht mehr, aber ungefähr so: er musste sich nackt machen, die Wärter haben in angepisst, er musst mit der Zunge ihre WCs putzen. Solche oder ähnliche Szenen halt.
Eins konnten ihm die Wärter aber nicht nehmen: Seine Würde. Sie konnten ihn zu allem möglichen zwingen, aber sein Würde würden sie ihm nicht wegnehmen können.
Als er dies merkte, hatte er plötzlich einen Einfluss auf alle, die Wärter und die anderen Insassen. Bald erhielt er ein wenig mehr Brot zum essen als andere. Er konnte diese mehr dann mit anderen teilen. So verbesserte sich seine Situation kontinuierlich. Er überlebte das KZ und wurde Psychologie Professor.
Klar Würde ist nicht dasselbe wie Freiheit. Dieser Jude verfügte aber über die Freiheit, sich seine Würde nicht nehmen zu lassen, selbst unter widrigsten Umständen.
Wenn wir unsere Hunde anleinen für den Spaziergang ist immer Freude pur. Bellen, springen, wedeln. Obwohl wir sie gleich anleinen werden.
Für einen „freiheitsliebenden“ Menschen wäre dieses „Anleinen“ auch keine Freiheit. Für die Hunde ist es wichtiger nach draussen zu kommen als „frei“ zu sein, drum ihre grosse Freude.
Und auch wir Menschen sind an gewisse Grenzen gebunden und können nicht immer, zumindest nicht ohne die entsprechenden Konsequenzen, einfach entscheiden: Ich bin frei und mache jetzt was ich will.
Wenn ich auf einem Hochhaus am Rande des Daches finde: ich bin frei, ich entscheide mich zu fliegen, sind die Konsequenzen drastisch.
Viele verstehen unter Freiheit, sich selber entscheiden zu können. Sich nicht impfen zu lassen, keine Maske zu tragen. Aber wie oben erwähnt: das Leben ist voller Grenzen die man nicht überschreiten sollte. Natürliche Grenzen oder menschengemachte Grenzen (z.B. Tempolimits)
Diese „innere“ Freiheit, oder die wahre Freiheit, findet man wie der Jude im KZ in sich selbst.
Wer gehänselt, gemobbt, wird hat 2 Möglichkeiten: sich wehren (physisch kämpfen oder sich Hilfe holen, beim Rektor, der Polizei, den Eltern) oder aber es ertragen zu lernen und seine Würde zu finden. Die Würde die man dir nicht nehmen kann.
DAS IST FREIHEIT.