Heute vor dem Abendessen hat mir meine Frau gezeigt, wie sie einen Gartenstuhl repariert hat. Voller Freude sagte ich zu ihr: jetzt kannst du alles alleine und ich in Ruhe sterben. Spass beiseite, will natürlich nicht jetzt sterben. Trotzdem ist es schön zu sehen wie meine Frau vieles, sogar Reparaturen, selbstständig hinkriegt.
Genug vom Privaten.
Beim Essen habe ich ihr ein bisschen von meinen Twitter Erfahrungen erzählt.
Konkret war es die Geschichte um das 12 jährige Mädchen, welches auf brutalste, nein kaltblütig und bestialisch, mit 30 Messerstichen getötet wurde.
Psychiater erklärt: Was an der unglaublichen Tat an Luise (12) „besonders brutal ist“ https://t.co/zHcwNbwzUl
— FOCUS online (@focusonline) March 17, 2023
Jetzt gibt es ja Diskussionen im Netz über die Herabsetzung des Strafrechtsalters. Ich bin mir 100% sicher ich wusste mit 10 Jahren schon was Recht und Ordnung ist. Wenn es unter 10’000 Kindern eins gibt, welches dies nicht weiss und es für seine Taten ins Gefängnis kommt, dann soll es ein Fehler sein, aber für alle anderen welche so drakonisch handeln ist Gefängnis noch die mildeste Strafe.
Was mich beschäftigt an dieser Geschichte: Wie kann es soweit kommen? Kann sich ja nur um Hass handeln. Hass weniger likes als die anderen zu kriegen? Weniger befreundet auf TikTok und Instagram zu sein, als andere? Ich habe keine andere Erklärung dafür. Es zeigt wie „dünnhäutig“ wir mit sozialen Medien geworden sind. Uns ist total der Sinn des Lebens abhanden gekommen.
Früher ging man jeden Sonntag, willig oder widerwillig, in die Kirche. Auch wenn es widerwillig war, aber man wusste doch irgendwo tief drin: Es gibt da etwas. Für die heutige Jugend gibt’s ausser likes und befreunden nichts mehr im Leben.
So kann ich mir auch die sinnbefreite Auffopferung für den Kampf gegen die Klimakrise erklären. Das gibt Sinn, wenn sonst schon alles sinnlos ist, dann kämpfe ich wenigstens für unsere Zukunft. Auch wenn die, real betrachtet, null gefährdet ist.
Bis in welchem Alter spielen Mädchen heute noch mit Gummiband? In meiner Jugend ca. bis 10, vielleicht sogar bis 12 Jahre. Wir Kinder hatten damals Spiele aus nix kreiert. Wer trifft den Kiesel in den Schacht? Wer trifft mit dem Ball ins Kreuz oben links? Wer trifft mit dem Schneeball die Strassenlaterne? Wer baut den grösseren Schneemann? Wer springt weiter? Zur Not ging auch Himmel und Hölle. Oder wir bastelten uns aus Papier so einen Überraschungsmixer.
Dann musstest du eine Zahl sagen, 9, der Mixer machte 9x auf und zu und dann durftest du dir ein Symbol wählen welches für dich war.
Oder wir haben Papier gefaltet, die Jungs meist zu Papierfliegern, bis zum geht nicht mehr.
Im Auto, auf langen Reisen, haben unsere Eltern, damit wir beschäftigt waren, mit uns Spiele gespielt. Ich sehe was was du nicht siehst und es ist rot. Oder alle roten Autos, oder alle Porsches gezählt. Oder Ich pack in meinen Rucksack eine Tasse. Eine Tasse und ein Taschenmesser. undsoweiterundsoweiter.
Heute sind Eltern froh, wenn sie ihre Kinder „versorgen“ können am PC oder vor dem TV. Sich nur nicht mit ihnen abgeben müssen. VERDAMMT NOCH MAL WARUM KRIEGT IHR DANN SO SCHEISS GOOFEN (Kinder)?
Oder dieser Tweet:
https://twitter.com/EinfachAlp/status/1635600157742882819?s=20
Was denkt der Arsch woher sein Handy kommt? Oder Streaming Angebote? Solche Produkte fallen normalerweise nicht vom Himmel. Da steckt viel Arbeit in der Entwicklung dahinter, dann in der Produktion und am Ende um den ganzen Lebenszyklus herum.
Aber wir können gerne zu dem hier zurück
Das bedeutet dann aber, dass du Eltern brauchst, die sich mit dir abgeben mögen. Dass du auch mal fähig bist dich mit dir alleine zu beschäftigen anstatt immer nur auf Likes Jagd zu gehen.