Ich bin genervt und entschuldige mich auch gleich dafür.
Mich nervt, dass nur noch gekämpft wird. Alle schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein. Eine bekannte Sendung in der Schweiz, wo politische Themen leider nicht diskutiert werden, heisst Arena. Ihr vermutet richtig: Wie Streithähne hacken beide Seiten aufeinander ein. Auf OE24 gibt es Fellner live, Was unser Land bewegt, unabhängig, unparteiisch und wirklich kritisch. Auch da hacken jeweils 2 Streithähne aufeinander ein.
Warum haben wir keine Gesprächskultur mehr? Warum zerfetzt man sich anstatt gemeinsam ein tragbare Lösung zu finden?
Warum darf ich Homosexuelle nicht nicht mögen (ich habe schwule Freunde, dies ist nur ein Beispiel)? Ich kann Essiggurken nicht mögen, warum Homosexuelle nicht? Ich kann Oliven nicht mögen, warum Schwarze nicht? Ich mag Katzen nicht, warum soll ich Transmenschen mögen? Warum muss mir ein Schwuler/Trans sein Geschlecht ins Gesicht schreien? Ich sag ihm ja auch nicht beim 1. Treffen, dass ich Chlamydien, eine Gürtelrose oder Dünnschiss habe.
Dies Logik der Moralisten funktioniert häufig falsch: etwas nicht zu mögen, heisst ja nicht, dass man es hasst oder bekämpft. Man will es einfach nicht sehen oder in der Nähe haben. Dies wird einem aber als Hass/-phobie im Munde umgedreht. Oder willst du bestreiten, dass es mein gutes Recht ist Essiggurken nicht zu mögen?
Ist ähnlich wie mit der Impfpflicht: Wer gegen Impfpflicht ist, ist ja nicht prinzipiell gegen das Impfen, er ist nur dagegen sich impfen lassen zu müssen mit einem Stoff dem er nicht vertraut.
Warum zeigt man uns Bilder am TV und formt die Meinung die wir dazu haben müssen gleich mit? Warum zeigt man nicht mögliche Perspektiven zu den Bildern.
Warum bringt man uns Nachrichten aus der Ukraine und lässt uns die Russen hassen, fügt aber bei jeder Nachricht an: es handelt sich um unbestätigte Informationen.
Ihr verdammten Idioten: wenn sie unbestätigt sind: warum erzählt ihr sie uns dann?
Auch der gebotene Einheitsbrei nervt.
Auf ehemals, vielleicht war ich damals noch dumm, interessanten Diskussionsrunden, Anne Will, Maybrit Illner, Markus Lanz, wird nur noch ein Narrativ gefüttert.
Unsere Medien betreiben Propaganda die sie „wissenschaftlich fundiert“ nennen. Nichts wird mehr kritisch hinerleuchtet, sondern nur moralisch, natürlich im linken Licht, „ausgeleuchtet“. Wer anders denkt, muss eine andere Moral haben und deshalb rechtsextrem oder Nazi sein.
Mich nervt das queere Getue um Geschlecht x.
Ist mir eigentlich scheiss egal wer wie fühlt, als Mann oder Frau oder X. Warum wird denn in jedem Formular das Geschlecht abgefragt? Hört mal mit diesem Scheiss auf, dann fühlt sich auch keiner benachteiligt. Frauen die keine Männer auf ihren Toiletten wollen werden sich schon zu wehren wissen.
Und auch Männer die mit Frauennamen im Frauensport antreten: die werden über kurz oder lang diesem Unsinn ein Ende setzen. Wer sich ausser der Norm befinden will, der soll sich auch ausser der Norm verhalten, sprich auf Normbehandlung verzichten.
Mich nervt ebenfalls das Gendern.
Wenn eine Frau sich nicht angesprochen fühlt wenn der Schulleiter die Lehrer mit Lehrer anspricht, die hat ein anderes Problem.
Mich nervt das ganze Rassismus Thema.
Ich kenne brasilianische Schwarze die sich selbst Neger nennen und Witze über ihre Farbe machen: Mach nur ja kein Foto von mir in der Nacht, du wirst nur meine Augen und Zähne sehen.
Der Schokokuss wird nicht weniger lecker wenn ich ihn Negerkuss nennen darf. Das darf man doch mit einem Augenzwinkern? Wo bleibt diese Leichtigkeit? Die Leichtigkeit mit der sich einige Schwarze, klar nicht alle, selber Neger nennen und darüber lachen können?
Und mich nervt, dass heute jede noch so verdammt kleine Minderheit spezielle Rechte fordern kann und sie auch kriegt.
Speziell genervt bin ich seit Anfang der Pandemie. Wie westliche industrialisierte Länder damit umgegangen sind ist schlicht und ergreifend einfach nur erbärmlich.
Mein Flachwitz hierzu: Wenn Karl Lauterbach auf dem Sterbebett liegt werden seine letzten Worte sein: wir müssen impfen… wir müssen impfen… wir müssen impfen…
Am meisten nervt mich aber die Lösung, und auch die Ursachen, für all diese, und weitere, Probleme nicht zu kennen!
Ich habe heute mit meinem besten Freund ein langes Telefongespräch geführt. Wir haben über vieles gesprochen und am Ende waren wir uns einig:
Etwas muss sich ändern!
Wir haben viele Probleme identifiziert, einiges davon nervt mich, siehe oben und wir haben versucht herauszufinden wo die Ursache für diese Probleme sind. Solange man die Ursache des Problems nicht kennt, kann man das Problem auch nicht lösen.
mögliche Ursachen:
Umgang mit Information ist erbärmlich
Wir lassen uns berieseln. Wenige haben noch Energie zu recherchieren und sich mit Themen wirklich auseinander zu setzen. Warum fehlt so vielen Leuten diese Energie? Ist es etwas normales? Ich glaube nicht. Es gibt viele Kinder die lernen gerne in der Schule, die wollen wirklich schreiben lesen und rechnen können, und sie tun auch etwas dafür. Stumpft dieser Lernwille denn erst später ab?
Was meinst du?
Daniele Ganser sagt in seinen Vorträgen/Interviews immer etwas ähnliches. Leider kenne ich den Wortlaut nicht genau, zitiere es also eher dem „Sinn“ nach: wir müssen lernen selektiv Medien zu konsumieren. Was er damit meint, ist eben nicht sich „berieseln“ zu lassen, sondern halt mal etwas zu lesen, zu recherchieren.
Bleibt trotzdem die Frage:
Warum fehlt so vielen Leuten die Energie zu recherchieren?
Fehlt den Leuten den grundsätzlich Energie? Ich glaube schon.
2 Beispiele:
Kürzlich habe ich mit meiner Mutter telefoniert und ihr die Probleme unserer, ganze Welt, Art der Kommunikation erklärt. Wir schreiben einem Freund: Ich treff dich um 1800 Uhr am Bahnhof. Ich geh hin bin um 1800 Uhr da, um 1810 schreib ich ihm nochmals, oder ruf ihn an. Kein Antwort. Es macht mich wütend, erst recht als er nach weiteren 20 Minuten immer noch nicht da ist.
Wir hätten ihm aber auch schreiben können: Ich treff dich um 1800 Uhr am Bahnhof, bitte kurz bestätigen. Kommt keine Bestätigung bis 1745, dann bleibe ich zuhause und erspare es mir mich zu ärgern.
Darauf meine Mutter: die Rückmeldung, ich komme, oder eben nicht, war zu unserer Zeit selbstverständlich.
Wie/wo/warum ist diese Selbstverständlichkeit verloren gegangen? Warum muss ICH heute anfügen: Bitte kurz bestätigen! Warum läuft das nicht selbstverständlich? Weshalb fehlt da die Energie dazu?
Im anderen Beispiel war ich vor einigen Jahren auf der Suche nach einer speziellen Schuhmarke. Also rein ins 1. Schuhgeschäft: Grüezi, hend sie d’Marke „xyz“? Nei, hemmer nö. Ich rein ins 2. Schuhgeschäft: Grüezi, hend sie d’Marke „xyz“? Nei, hemmer nö, chönt aber si, 2 Strasse wiiter im „ABC“. Viele Danke, ich gang go luege.
Für die Deutschen: 1. Schuhgeschäft: Guten Tag, haben Sie die Markey „xyz“? Nein, haben wir nicht. 2. Schuhgeschäft: Guten Tag, haben Sie die Marke „xyz“? Nein, haben wir nicht, aber versuchen Sie es mal 2 Straßen weiter im „ABC“. Vielen Dank, ich versuch es mal da.
Diese kleine Hilfe im 2. Schuhgeschäft, ich dachte: wow ein Engel wurde mir geschickt. Ich habe mich freundlich bedankt und ging beschwingt weg. Es wäre so einfach uns gegenseitig mit Energie aufzutanken. Einfach ein kleines „Dankeschön“, oder sonst ein Kompliment, oder eine kleine Hilfe und der Tag ist gemacht.
Warum gelingt uns dies nicht? Es würde so wenig kosten, und so viel bringen.
Weisst du warum uns dies nicht gelingt?
Fängt es schon in der Schule an?
Am Telefon mit meinem Freund sagte ich, bewusst provokativ: Warum haben wir nicht ein 2 Klassensystem in der Bildung? Und ich meine jetzt nicht Business Klasse für Begabte und Holz Klasse für Unbegabte. Ich meine einfach unterschiedliche Wege.
Wer lernen will und es auch kann, geht in die Business Klasse. Wer lieber spielen, malen, musizieren, basteln oder Sport machen will, geht in die Holzklasse.
Oder ganz extrem formuliert: Früher hiess es: jeder hat Anrecht auf Bildung. Heute MUSS jedes Kind in die Schule! Ein bisschen wie beim Impfen gegen Covid: Von du darfst, wenn du willst zu du musst sonst …
Warum bieten wir nicht einfach Klassen an: Eine Schreibeklasse, eine Leseklasse, eine Rechnenklasse. Wer schreiben lernen will macht diese Klasse, egal ob er 5 Jahre alt ist oder 50.
Geht nicht! Wir hätten nur noch Pfeifen in der Arbeit später!
Wirklich?
Warum stellen Lehrbetriebe, vermute ich, immer die besten Schüler an? Warum nicht die welche den Job am besten machen würden? Am besten heisst nicht immer am billigsten oder schnellsten.
2 Beispiele:
Ein Junge/Mädchen möchte gerne Schreiner werden. Er/sie behandelt das Holz mit Liebe, streichelt, fühlt , riecht es bevor er/sie es zuschneidet, schleift, feilt. Mag sein, dass seine/ihre Möbel teurer sind, aber bestimmt mit unendlich viel Liebe gemacht.
Dieser Schüler hat vielleicht keine Bestnoten in der Schüle, aber die Art und Weise wie er mit Holz umgeht ist von einer anderen Welt.
Und ja, klar, es gibt auch Leute die wollen einfach einen billigen Tisch zuhause haben, denen ist es egal wieviel Liebe drin steckt. Und so ein Tisch kann auch von einem extrem effizienten Schreiner, der dafür ohne Liebe arbeitet, gebaut worden sein.
Ein Mädchen möchte Krankenschwester werden. Ihr Noten sind aber schlechter als die einer Mitbewerberin. Wenn das Mädchen aber jedem Patienten, bei der Kontrolle oder so, noch kurz einen Witz erzählt, das Kissen zurecht klopft, Wasser ins Glas einschenkt, einfach ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkt als die Mitbewerberin, wäre sie dann nicht die viel bessere Krankenschwester?
Klar der Krankenhausschef will, dass eine Krankenschwester in 1 Stunde allen Patienten die richtigen Medikamente bringen kann. Und sicher gibt es Patienten, denen dies genügt. Aber es gibt sicher auch Patienten die mehr Wert auf Aufmerksamkeit der Pfleger legt als auf die 100% normgerecht ausgeführte Arbeit. Warum messen wir Pfleger anstatt am geleisteten Pensum nicht an der Zufriedenheit der Patienten?
Unsere Kinder lernen lineare Gleichungen zu lösen, sind aber unfähig ein Haushaltsbudget zu erstellen oder das Steuerformular korrekt auszufüllen.
Sie müssen Französisch (oder Deutsch) lernen, wollen aber eigentlich nur English um die Songtexte zu verstehen.
Sie lernen wie Zellen sich vermehren, wollen aber eigentlich nur wissen (und ausprobieren) wie Sex funktioniert.
Sie lernen ausrechnen zu können wann das schnellere Auto das 10 Minuten später startet als das langsamere, das langsamere überholt wenn das langsamere 30km/h fährt und das schnellere 50km/h.
Sie lernen aber nicht, oder erst spät und eventuell ungenügend, wie sich eine Vollbremsung anfühlt.
Sie lernen, dass Wälder wichtig sind fürs Klima, viele kennen den Geruch des Waldes jedoch nicht.
Was denkst du dazu? Kennst du andere mögliche Ursachen?
Uns fehlt die Motivation zur Qualität
Ich habe jetzt paar Beispiele genannt:
- Feedback bei elektronischer Kommunikation
- Hilfsbereitschaft, Aufmerksamkeit
- Liebe zur Arbeit
Ich bin ziemlich erschüttert, dass es heute NUR über schneller, billiger, grösser funktioniert und nicht auch über verzierter, geschmückter, aufmerksamer, verspielter.
Warum uns diese Motivation fehlt, das möchte ich herausfinden. Ich möchte versuchen Modelle zu finden wie wir diese Motivation wieder erhalten.
Ich für mich kann das, ich bin aufmerksam, zuvorkommend, mache Komplimente und bin dankbar Leuten gegenüber die den extra Schritt machen.
Freue mich auf deinen Kommentar
Ein guter Beitrag der zeigt das es Menschen gibt die Nachdenken.
Danke. Hast einen Vorschlag für den Titel?